Das fürstliche Jagdschloss zu Walkenried

Das Walkenrieder Jagdschloss wurde
in den Jahren 1725-1730 für Herzog
August Wilhelm von
Braunschweig-Wolfenbüttel erbaut.

Die Geschichte des Jagdschlosses Walkenried in Braunschweig-Wolfenbüttel

Im Jahr 1720 begab sich der Baumeister Hermann Korb im Auftrage des Herzogtums Braunschweig-Wolfenbüttel nach Walkenried. Es galt, eine alte Abtei zu begutachten, die abgerissen werden sollte. Zudem sollten insgesamt 220 Stangen und Balken besorgt werden, die zum Rüsten für den Bau eines geplanten Jagdschlosses in Walkenried benötigt wurden. Korb, der zuvor als Bauherr nicht wenige Erfahrungen machen konnte, war der Ansicht, dass der Bau längere Zeit in Anspruch nehmen werde und orderte einen „absonderlichen Schreiber“, der während des gesamten Baues anwesend sein sollte. Die Wahl fiel auf den Bauschreiber Jelpke, der zuvor seine Dienste in Harzburg geleistet hatte. Darüber hinaus vermutete Korb, dass eine Pfahlgründung für den Bau des Jagdschlosses in Walkenried notwendig würde. Allerdings irrte hier der erfahrene Baumeister, da er sich offenbar den Baugrund nur unzureichend angesehen hatte und allein aus seiner Erfahrung schloss. Doch der Boden am ausgewählten Bauplatz, dem sogenannten Wildenhof, direkt angrenzend an die Mauer des örtlichen Klosters, war bei Weitem nicht so sumpfig wie an den Orten, an denen Korb zuvor tätig war.

Der Bau des Schlosses in Walkenried

Der Bau begann im Jahre 1725 und dauerte bis 1730. Besonders die Innenausstattung, die von dem Braunschweiger Baumeister Ernst Binteweis ausgeführt wurde, gestaltete sich aufwändiger als zunächst geplant. 1729 wurden noch Änderungen von dem Herzog gewünscht, so bekam die große Eingangshalle Steinplatten, im Obergeschoss wurden größere Holztüren gewünscht und es sollten zwei zu der Zeit gerade neu entwickelte Öfen installiert werden.

Resultat des Baus war ein imposantes, verglichen mit den grossen Schlössern eher kleines Jagdschloss mit einem rechteckigen Grundriss, einem Pyramidendach mit zwergenhausartigen Erkern.

Die hohen Decken der Geschosse werden von zwei überdimensionalen Holzbalken im Dachgeschoss getragen. Dadurch ergeben sich große stützenlose Räume, die prunkvolle Eingangshalle mit zwei Kaminen im Erdgeschoss und der große holzvertäfelte Rittersaal im ersten Obergeschoss. Die aufwendige Holztäfelung des Obergeschosses und der Diele hat 300 Reichstaler gekostet und konnte bis heute original erhalten werden.

Besonderheiten des Schlosses in Walkenried

Die nördliche, südliche und westliche Seite des Baus in Walkenried weisen vier Fenster auf und die Ostseite verfügt über fünf Fensterachsen. Die westliche Seite wird durch den Risalit des Treppenhauses dominiert. Ungewöhnlich für Korb ist die Gestaltung der Fassade. Beim Jagdschloss Walkenried hat der Architekt auf die für ihn charakteristischen Pilaster verzichtet. Heute ist Korb allerdings vor allem dank des Jagdschlosses in Walkenried bekannt, da es sich bei dem Gebäude um eines der wenigen Jagdschlösser handelt, die nicht dem Zahn der Zeit zum Opfer fielen. Diesen Umstand hat es dem Massivbau mit 1m dicken Aussenwänden zu verdanken, die grösstenteils aus den hochwertigen Steinen der ehemaligen Klosterkirche entstammen. Eine Besonderheit des Gebäudes findet sich an der südlichen Eingangsseite unterhalb des Gesims. Hier ist die Inschrift „WA-GALLIABBIS“ zu finden, die auf dem Kopf steht und aller Wahrscheinlichkeit nach auf Initialien eines führenden Abtes des Klosters hinweist.

Das Jagdschloss – Nutzung

Nachdem das Jagdschloss im Jahre 1730 fertiggestellt war, wurde das Gebäude von Fräulein Agnese Margaretha von Münchhausen bewohnt und verwaltet. In den folgenden 20-25 Jahren war es ein beliebtes Reiseziel der wolfenbüttelschen Herrschaft. In den Folgejahren verlor der Einfluss des Herzogtums durch die politischen Wirrungen deutlich und gleichzeitig verlor auch das Interesse des Adels an der Nutzung des Jagdschlosses zu repräsentativen Zwecken. Die Küche wurde 1750 für den Gärtner als Wohnung zweckentfremdet. Nach dem Tod des Fräuleins im Jahre 1756 wurde das Gebäude von einem Oberforstbediensteten bezogen und verwaltet und galt fortan neben der jagdlichen Nutzung gleichzeitig als Sitz der Forstbehörde.

Im Jahre 1830 wählte Herzog Carl II., der nach einem Aufstand aus Braunschweig flüchten musste, das Schloss Walkenried für seine Regierungshandlungen aus. Dieser Plan wurde allerdings schon bald durch das Militär vereitelt. Durch den Niedergang des Einflusses der Herzog- und Fürstentümer veränderte sich auch die Nutzung des Schlosses.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts beherbergte das Schloss für einige Zeit auch ein kleines Pensionat für Mädchen, es wird vermutet, dass dies der Nebenerwerb eines Forstmeisters war. 1976 schließlich ging das Jagdschloss Walkenried in den Besitz der Familie Rose über, welche es in ein Hotel / eine Pension umwandelte und aufwändig restaurierte und renovierte. Altes wurde liebevoll erhalten und trotzdem zog die Moderne in die Suiten und die Infrastruktur des Jagdschlosses ein. Ein schnelles WLAN im ganzen Haus, ein modernes Multi-Media-Präsentationssystem gehören dazu.

Ende 2020 ging das Schloss in den Besitz der Unternehmerfamilie Dr. Joachim Hug über, die es im Sinne der Familie Rose weiterführt und weiterentwickelt. 2021 wird eine Kaffeerösterei eingerichtet, um die Gäste mit Kaffeeköstlichkeiten zu verwöhnen. Ebenfalls erwartet die Gäste eine Vinothek und der historische Jagdsaal mit einer Bibliothek und einem 9-feet-Turnier-Billiardtisch sind Garanten für einen kurzweiligen Aufenthalt im Schloss.

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